Fleur de Sel
Das Fleur de Sel (die Salzblume) gilt als das edelste und teuerste Meersalz überhaupt. Noch heute wird es in reiner Handarbeit gewonnen. Bei Flut wird Meerwasser in die sogenannten Salzgärten geleitet, gestaut und dann der Verdunstung ausgesetzt. Hierdurch steigt die Salzkonzentration stetig. An besonders heißen und windigen Tagen bilden sich an der Wasseroberfläche kleine Flocken, die Salzblumen, das Fleur de Sel. Diese werden per Hand mit Holzkellen abgeschöpft. In den Handel kommt das Salz getrocknet oder noch leicht feucht. Es wird traditionell nicht behandelt oder gereinigt und hat einen weisslich-grauen Farbton.
Die Vendée ist für sein Fleur de Sel eher weniger bekannt, obschon eines der weltweit besten Fleur de Sel von der Insel Noirmoutier stammt. Zugegeben, dass ist nicht mehr ganz Vendée, aber eben auch nicht Bretagne oder Camargue.
Die Gewinnung von Salz und eben auch von Fleur de Sel hat auf der Insel eine lange Tradition. Bereits im 6.Jh wurden von Benediktinermönchen Salzgärten in den stark den Gezeiten ausgesetzten Küstenbereichen angelegt. Heute bedecken diese Salzgärten ca. 30% der Inselfläche. In früherer Zeit brachte das Fleur de Sel der Insel großen Reichtum, jedoch ging die Produktion mehr und mehr zurück. Erst in den letzten Jahrzehnten hat man sich den alten Traditionen angenommen und produziert das Salz heute wieder genau wie im 15.Jh in fast rein manueller Handarbeit. Nicht zuletzt dank der großen Nachfrage von Hobbyköchen hat das Fleur de Sel der Île de Noirmoutier neuen Ruhm erlangt.
Das Salz, - auch das normale Meersalz - der Insel ist im Vergleich zu jenem aus dem Marais Breton - wie der Name nicht vermuten läßt, zur Vendée gehörend - stammenden Salzes allerdings sehr hell. Ein interessantes Video über die Salzgewinnung von TV Vendée können Sie hier ansehen.
Die Insel ist aber nicht nur wegen des Fleur de Sel bekannt.
Auch die Frühkartoffel "Bonnotte", welche auf dem Sandboden der Insel angebaut wird, ist von Spitzen- wie Hobbyköchen gleichsam geschätzt.
In Paris, so sagt man, ist eine "Bonnotte" genauso wertvoll und teuer wie eine Auster.
Ab dem 1. Freitag im Mai (das Prozedere erinnert irgendwie an den Beaujolais Nouveau) kommen diese für kurze Zeit in den Handel. Die Bonnotte werden mit Seetang gedüngt und wegen der geringen Größe nur von Hand geerntet. Der Versand erfolgt in Holzkisten & Körben ähnlich den Bourriche der Austern.
Die Atlantikküste bietet das ideale Klima für die Gewinnung des Fleur de Sel
und so gibt es auch in Les Sables Salzgärten: Die "Marais Salants".
Das Marais, seine Kanäle und Salzbecken kann man zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden
oder sich einer Exkursion per Boot anschließen.
Diese werden nahe dem Strand von Sauveterre im Bereich der Salinen angeboten.
Auch Kanufahrten durch das Marais gehören zum Angebot.
Die zugehörige Boutique ist leider sehr touristisch geraten.
Natürlich können Sie die Produkte rund um die weiße Köstlichkeit auch in den Supermärkten erstehen.
Besonders beliebt sind auch die "Caramel au beurre et à fleur de sel" | Salz-Karamell-Bonbons.
Die im Vergleich eher ursprünglichen Marais salants Les Avocettes, benannt nach dem hier ansässigen Vogel, dem Säbelschnäbler, wie auch die Salzgärten liegen mitten in der l'Ile d'Olonne und die Salzbauern bieten vor Ort neben Fleur de Sel und Salz auch aromatisierte Salze und die berühmten Salicorne zum Verkauf an.
Die Salicorne, Queller oder auch Meeresspargel genannt, sind essbar, haben einen leicht pfeffrigen Geschmack und können als Rohkost, blanchiert oder leicht in Öl angebraten serviert werden. Angeboten werden die Spitzen der jod- und mineralstoffreichen Pflanzen ab Mai frisch, oder in Essig eingelegt.
Besonders zu Foie Gras oder einem Côte de Vache, einem Ochsenkotelett vom Grill, wie zu Fisch und gelegentlich auch zu Austern wird es gerne gereicht und bewirkt eine knusprig-salzige Geschmacksexplosion im Mund.